Aufruf des Ramadans: Öffne dein Herz für den Koran; Lass den Koran auf dein Herz hinabsenden!
Der Ramadan, Gebieter der elf Monate, ist gekommen. Sei er willkommen! Mit dem ersten heute zu verrichtenden Tarawih-Gebet und dem morgigen Fasten werden wir den segensreichen Ramadan begonnen haben. Möge der erhabene Allah uns alle die Vortrefflichkeit dieses segensreichen Monats mit seinem großen Überfluß und Segen zuteil werden lassen. Sei ihr Ramadan gesegnet.
Der erhabene Allah hat zur Gewährleistung des dies- und jenseitigen Glücks Bücher für die Menschheit herabgesendet. Wie bekannt, ist der edle Koran das letzte dieser Bücher. In einem solchen Monat Ramadan wurde begonnen, unserem Propheten die Koranverse zu offenbaren. Schließlich sagt der erhabene Allah: “Der Monat Ramadan, in welchem der Koran herabgesandt wurde als eine Leitung für die Menschen und als Zeugnis der Leitung und als Unterscheidung [...]” (Koran, 2/185)
Nachdem der Koran die Herzen wiederbelebte und die Menschen durch seine Erleuchtung zur Rechtleitung fanden, wurden sie von der Finsternis der Unwissenheit befreit und erlangten die Zeit der Glückseligkeit. Eine Gesellschaft, die zu Gefangenen der Unwissenheit wurden, nahm sich das Gebot “Lies mit dem Namen deines Schöpfers!” zur Richtschnur und gründeten daher große Zivilisationen. Diejenigen, die die von unserem Propheten im Rahmen seiner Verkündigung des edlen Korans uns vermittelten Prinzipien richtig verstanden und praktizierten, lebten in Wohl und Sicherheit; Jedoch konnten sich diejenigen, die seinem Weg fern blieben, sich von Kummer und Sorgen nicht befreien. Schließlich wird im edlen Koran folgendes gesagt: “Dieser Koran leitet zum Richtigsten und verheißt den Gläubigen, die das Rechte tun, großen Lohn.” (Koran, 17/9)
Der Koran ist für Gottesfürchtige eine Quelle der Rechtleitung. Einerseits erklärt der Koran die Prinzipien, die für das diesseitige Leben sowie für ein glückliches und zufriedenes Leben erforderlich sind; Andererseits verdeutlicht der Koran, dass dieses vergängliche Leben nicht absoluter Zweck ist. Er lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Bedeutung des ewigen Lebens und lehrt uns Wege, das Glück im ewigen Leben zu erlangen. Aus diesem Grund förderte unser Prophet die Lehre des Korans, indem er sagte: “Der beste von euch ist derjenige, der den Koran lernt und lehrt.” Er lenkte unsere Aufmerksamkeit auf den Nachteil, vom Koran fernzubleiben, indem er sagte: “Die Person, die nichts vom Koran in sich trägt, ähnelt einem zerstörten Haus.”
Der Ramadan sollte daher allem voran ein Monat der Vereinigung mit dem Koran sein. Der Koran sollte nicht nur in unserer Hand und in unseren Zungen sein, sondern in unseren Herzen, in unserem Verstand und darüber hinaus in unserem Leben. Wir sollten unsere Gedanken, unseren Verstand und unsere Persönlichkeit gemäß dem Koran entwickelnd aufbauen. Den edlen Koran als schönste Nahrung unseres Geistes sollten wir so lesen als ob er neu auf uns herabgesandt würde und demgemäß über seine Bedeutung reflektieren. Außerdem sollten wir gemeinsam mit unseren Familienangehörigen an dem für den Ramadan spezifischen Tarawih-Gebet teilnehmen und darauf achten, unsere Gebete in Gemenschaft zu verrichten. Wir sollten bemüht sein, unsere Tische zum Fastenbrechen mit Gästen und Bedürftigen zu schmücken. An den Schönheiten des Monats Ramadan sollten wir die Angehörigen unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften und Kulturen, mit denen wir gemeinsam in dieser Gesellschaft zusammen leben, teilhaben lassen.
Kommen sie und lassen sie uns unsere innere Welt mit guten Taten bereichern. Am allerwichtigsten ist, dass wir in diesem gesegneten Monat Ramadan unsere Verbindung mit unserem heiligen Buch stärken und von seinem Überfluß profitieren, indem wie Koran lesen und hören. Möge der erhabene Allah uns alle und unsere Familienangehörigen davor bewahren, uns vom Koran abzuwenden. Möge Er uns gewähren, uns mit dem Licht des Korans zu erleuchten und der Wegweisung des Korans zu folgen!
Lassen sie uns besonders Bittgebete formulieren in den Zeiten zum Fastenbrechen (Iftar) und zum Fastenbeginn (Sahur) für die Kriegsopfer, Unterdrückten und unschuldigen Gemeinschaften unserer Welt, sowie für die ganze islamische Welt. Möge der erhabene Allah es uns gewähren, dass der Ramadan zufrieden mit uns und Anlass zum Guten für uns sein möge.
Kazım Türkmen
DITIB Bundesvorsitzender